Spectra feiert 40 Jahre

Spectra feiert dieses Jahr 40-jähriges Firmenjubiläum. Was bedeutet das für Sie persönlich und worauf sind Sie besonders stolz?

Für mich bedeutet es in erster Linie sehr zufrieden damit zu sein, dass es gelungen ist, trotz gelegentlicher, heftiger Widrigkeiten im wirtschaftlichen Umfeld, immer schwarze Zahlen zu schreiben und dabei kontinuierlich eigenfinanziert zu wachsen. Besonders stolz bin ich, dass wir über 40 Jahre hinweg unseren Mitarbeitern immer einen sicheren Arbeitsplatz  bieten konnten. Wir waren nie zu betriebsbedingten Kündigungen gezwungen.

 

Erzählen sie uns, wie hat 1982 alles angefangen und was waren die entscheidenden Impulse für die Gründung von Spectra?

1982 hat es mit der Übernahme einer Vertretung für die Produkte der englischen Firma Intercole Systems Ltd. begonnen. Bei den Produkten dieser Firma handelte es sich um computergestützte hochpräzise Messsysteme, mit denen ich in meiner vorherigen Tätigkeit bei einer staatlichen Institution intensiv gearbeitet hatte. Die Produkte dieser Firma hießen Spectra. Was lag also näher als die neue Firma Spectra GmbH zu nennen?

 

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Ich habe die Spectra Messsysteme als Anwender sehr schätzen gelernt  und war sicher, dass diese in Deutschland hervorragende Marktchancen haben würden. Die Spectra GmbH wurde daher als Vertriebsfirma für die Messsysteme der Fa. Intercole Systems Ltd. gegründet.

 

Haben Sie jemals den Schritt in die Selbstständigkeit bereut?

Im Endeffekt eigentlich nie. Allerdings kamen während der ersten Jahre hier und da schon mal Zweifel auf. In dieser Zeit gab es praktisch kein Familienleben. Der 12-14 Stunden Arbeitstag, häufig auch am Wochenende, war die Regel. Fehlendes Kapital musste halt durch Arbeitszeit ersetzt werden. Da kommt man schon ins Grübeln. Lohnt sich das einmal?

Im Jubiläumsjahr präsentiert sich Spectra als agiles, wirtschaftlich gesundes mittelständisches Unternehmen. Was waren die wichtigen Meilensteine und was die größten Herausforderungen?

Die wichtigsten Meilensteine waren sicherlich der Start der Produktion von maßgeschneiderten Industrie-PC Systemen, der Umzug in unser neues großzügiges Firmengebäude in Reutlingen und die Gründung einer Tochterfirma in Taiwan. Heute sind wir dort zwar nur noch minderheitsbeteiligt, haben jedoch trotzdem noch großen Einfluss auf die Entwicklung und Produktion von hervorragenden, qualitativ hochwertigen  und Industrietauglichen PCs.  

 

In 40 Jahren Geschäftsführungstätigkeit haben Sie unzählig viele Projekte in unterschiedlichen Branchen realisiert. Gab es ein besonders spannendes Projekt, an das Sie sich erinnern?

Die „spannendsten“ Projekte haben wir eigentlich in den ersten 15 Jahren unserer Firmengeschichte realisiert. Damals haben wir zahlreiche Projekte aus dem Bereich Prüfstandautomatisierung durchgeführt. Wir haben dem Kunden Rechner, Messanlage und Peripheriegeräte geliefert und die für die Durchführung von Prüfläufen notwendige Software geschrieben.

An ein besonders spannendes Projekt bei einem schwäbischen Hersteller von Wasserpumpen kann ich mich noch gut erinnern. Ein Mitarbeiter und ich waren mal wieder vor Ort um die Software final  am Prüfstand zum Laufen zu  bringen. Die Zeit verrann, es wurde dunkel, es wurde 18:00,  22:00, schlussendlich wurde es morgens 4:00 als wir fertig waren. Werkhalle verschlossen, kein Rufen half. Wir verließen die Firma durch ein Fenster und über den Zaun.

 

„powered by individuality“, so lautet der aktuelle Firmenslogan. Welche Bedeutung hat dieser Satz für Sie und was unterscheidet Spectra Ihrer Meinung nach von der Konkurrenz?

Der Slogan soll ausdrücken, dass wir für individuelle Lösungen stehen. Soll heißen: „Lieber Kunde wir machen für  Deine individuelle Aufgabenstellung das passende System". Wenige Mitbewerber sind in der Lage qualitativ hochwertige, individuell angepasste Systeme in kleinen Stückzahlen schnell und preiswert zu liefern.

Die Spectra GmbH & Co. KG wird seit einigen Jahren von drei Geschäftsführern geführt. Sie haben sich in den Teilzeit-Ruhestand begeben. Dadurch haben Sie etwas Kostbares zurückgewonnen: Zeit. Womit verbringen Sie Ihre freie Zeit heute am liebsten?

Golf ist ein sehr favorisiertes Hobby, gelegentlich in Verbindung mit einer Reise. Dann habe ich im fortgeschrittenen Alter noch den Sportbootführerschein gemacht und mir ein Boot zugelegt, das jetzt bewegt werden will. Na, und dann gibt es noch ein Ultraleichtflugzeug…

 

Was bringt die Zukunft für Spectra, vor welchen Herausforderungen, Aufgaben oder Projekten steht die Firma?

Ein  Unternehmen, welches im technischen Umfeld tätig ist, steht permanent vor zahlreichen Herausforderungen. Schon allein deswegen, weil sich das technische Umfeld sehr schnell ändert. Man muss damit Schritt halten. Gleichermaßen herausfordernd  sind immer wieder Probleme mit den Lieferketten. Auch hier gilt es stets die richtige Strategie zu entwickeln. Hinzu tritt  als richtig große Herausforderung der Mangel an Fachkräften. Hier steht Spectra in Konkurrenz mit den Großen der Metall- und Elektroindustrie. Es gilt Spectra als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.
Im Übrigen steht jetzt  der nächste Wachstumsschritt an. Das 40 Mio. Umsatzziel wird angegangen. Hier gilt es in 2022 die entsprechenden Schritte zu planen. Es wird derzeit seitens der Geschäftsleitung schon intensiv daran gearbeitet.   

    

Wenn Sie einen Wunsch für Ihr Unternehmen frei hätten, welcher wäre das?

Dass die nächsten 40 Jahre genauso erfolgreich verlaufen wie die letzten.