Industrielle SSDs sind speziell entwickelte Speicherlösungen, die den extremen Anforderungen und den harten Bedingungen industrieller Umgebungen standhalten. Diese Hochleistungs-SSDs bieten eine Vielzahl von Eigenschaften und sind in verschiedenen Formfaktoren erhältlich. So werden sie den Anforderungen unterschiedlicher Branchen gerecht. 

Sie sind in der Regel für einen erweiterten Temperaturbereich ausgelegt und können so in Umgebungen mit extremen Temperaturen, sowohl Hitze als auch Kälte, zuverlässig funktionieren. Dies ist wichtig, wenn die SSD in Anwendungen im Freien oder in industriellen Anlagen eingesetzt wird. Häufig verfügen industrielle SSDs auch über integrierte Funktionen zum Schutz vor Datenverlust bei plötzlichen Stromausfällen.

Bauformen industrieller SSDs: 

 2,5-Zoll SATA-SSDs: Diese SSDs haben den gleichen Formfaktor wie herkömmliche Festplatten und sind daher leicht in bestehende Systeme integrierbar. 2,5-Zoll-SATA-SSDs sind eine häufige Form von Solid State Drives, die aufgrund ihrer Größe und ihrer SATA-Schnittstelle weit verbreitet sind. Für die Verbindung der SSD mit dem Motherboard oder der Speichersteuerung ist die SATA (Serial ATA) Schnittstelle verantwortlich. SATA III ist die gängigste Version und bietet eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 6 Gbit/s.
M.2 SATA-SSDs: M.2 bezieht sich auf den Formfaktor der SSD. M.2-SSDs sind kleiner und kompakter als 2,5-Zoll-SATA-SSDs, was sie besonders für dünnere und leichtere Geräte wie Ultrabooks und Tablets geeignet macht. M.2 SATA SSDs verwenden die SATA-Schnittstelle, ähnlich wie 2,5-Zoll-SATA-SSDs. Es ist wichtig zu beachten, dass M.2 auch NVMe (Non-Volatile Memory Express) SSDs unterstützt, die eine schnellere Datenübertragung ermöglichen. M.2 SATA SSDs sind jedoch auf die SATA-Geschwindigkeiten beschränkt.
mSATA-SSDs: mSATA SSDs sind kleiner als herkömmliche 2,5-Zoll-SATA-SSDs, was sie besonders für kompakte Geräte wie Ultrabooks und Netbooks geeignet macht. Der mSATA-Formfaktor ist physisch kleiner und ähnelt einer Mini-PCIe-Karte. mSATA SSDs verwenden die SATA-Schnittstelle, ähnlich wie 2,5-Zoll-SATA-SSDs und M.2 SATA SSDs. Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit entspricht der SATA III-Spezifikation von 6 Gbit/s. 
CFast-SSDs: CompactFlash (CFast) SSDs sind eine spezielle Art von Solid State Drives, die den CompactFlash-Formfaktor und die SATA-Schnittstelle kombinieren. CFast SSDs verwenden die SATA-Schnittstelle, ähnlich wie 2,5-Zoll-SATA-SSDs. Die SATA III-Schnittstelle ermöglicht eine maximale Datenübertragungsgeschwindigkeit von 6 Gbit/s. 
PCIe/NVMe-SSDs: Sie verwenden den M.2-Formfaktor oder können als Erweiterungskarte in PCIe-Steckplätze eingesteckt werden. Der M.2-Formfaktor ist besonders in schlanken Laptops und Ultrabooks weit verbreitet. PCIe/NVMe-SSDs bieten deutlich höhere Datenübertragungsraten im Vergleich zu SATA-SSDs. Die PCIe 3.0-Schnittstelle, die am häufigsten verwendet wird, kann Geschwindigkeiten von bis zu 8 GT/s pro Lane erreichen, und PCIe 4.0 kann dies auf 16 GT/s pro Lane erhöhen.

Besondere Features industrieller SSDs: 

3D NAND Flash: auch als 3D V-NAND oder vertikaler NAND bezeichnet, ist eine fortschrittliche Form der NAND-Flash-Speichertechnologie. Im Gegensatz zu herkömmlichem NAND Flash, bei dem die Speicherzellen auf einer zweidimensionalen Fläche liegen, werden bei 3D NAND Flash die Zellen vertikal in die Höhe geschichtet. Dies ermöglicht eine höhere Speicherdichte. 
TRIM: TRIM bedeutet bei SSDs, dass das Betriebssystem der SSD mitteilt, welche Blöcke nicht mehr benötigt werden. Wenn das Betriebssystem TRIM unterstützt und die SSD ebenfalls, sendet das Betriebssystem den TRIM-Befehl an die SSD, um die tatsächlich nicht mehr benötigten Blöcke als "freigegeben" zu markieren. Die SSD kann dann im Hintergrund diese als nicht mehr benötigt markierten Blöcke bereinigen, was den Löschprozess optimiert und die Leistung der SSD verbessert. TRIM ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass eine SSD auch nach längerem Gebrauch eine konsistente Leistung beibehält.
S.M.A.R.T:  S.M.A.R.T steht für "Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology" und ist eine Technologie, die in vielen modernen Speichergeräten, einschließlich Festplatten (HDDs) und Solid State Drives (SSDs), eingebaut ist. Der Hauptzweck von S.M.A.R.T ist es, Frühwarnungen über potenzielle Probleme mit dem Speichergerät bereitzustellen, bevor es zu einem vollständigen Ausfall kommt.
Puffer: Speichergeräte wie Festplatten (HDDs), Solid State Drives (SSDs) und auch optische Laufwerke verwenden Puffer, um die Leistung und Effizienz zu optimieren. Es ist wichtig zu beachten, dass der Pufferinhalt flüchtig sein kann (verloren geht, wenn das Gerät ausgeschaltet wird) oder nichtflüchtig (bleibt erhalten, auch wenn das Gerät ausgeschaltet wird), abhängig von der Art des Speichermediums und der Verwendung des Puffers.
PowerGuard: Diese Funktion stellt sicher, das im Falle eines plötzlichen Stromausfalls, solange die Stromversorgung aufrechterhalten wird, bis alle Daten, die sich noch im Speicherprozess befinden, gesichert sind. Sie arbeitet wie eine in der SSD integrierte USV und beugt möglichen Datenverlusten vor. Dafür werden die integrierten Tantalum-Kondensatoren permanent mit 12 V geladen. 
MIL-STD-810G: MIL-STD-810G bezieht sich auf eine militärische Standardnorm, die vom US-Verteidigungsministerium entwickelt wurde. Der Begriff steht für "Military Standard 810G" und bezeichnet eine Reihe von Prüfmethoden und -richtlinien für Umweltbedingungen, denen militärische Ausrüstung standhalten sollte. Das "G" in der Bezeichnung steht für die Version, und "MIL-STD-810G" ist eine aktualisierte Version der Norm, die verschiedene Umwelttests für militärische Ausrüstung beschreibt.

Loading...
Dateien werden hochgeladen, bitte warten...